reichen

reichen

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rei|chen ['rai̮çn̩]:
1. <tr.; hat (geh.) (jmdm. etwas) so hinhalten, dass er es ergreifen kann:
jmdm. ein Buch reichen; sie reichte ihm zum Abschied die Hand.
Syn.: aushändigen, darbieten (geh.), darbringen (geh.), darreichen (geh.), geben, in die Hand drücken, zur Verfügung stellen, zuteilwerden lassen (geh.).
2. <itr.; hat genügend vorhanden sein:
das Geld reicht nicht bis zum Ende des Monats; der Stoff muss reichen; das Seil reicht (ist lang genug).
Syn.: ausreichen, genügen, hinkommen (ugs.), langen (ugs.);
jmdm. reicht es (ugs.): jmds. Geduld ist zu Ende:
jetzt reichts mir!
3. <itr.; hat sich erstrecken:
er reicht mit dem Kopf bis zur Decke; ihr Garten reicht bis zur Straße.
Syn.: sich ausdehnen, gehen, langen.

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rei|chen 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. Reichweite haben, sich erstrecken
2. genügen, ausreichen (Geld, Vorrat)
● danke, es reicht! es genügt, es ist genug; mir reicht's! 〈umg.〉 ich habe genug davon; ich habe es satt; reicht es Ihnen? ● das Brot reicht nicht; so weit das Auge, der Blick reicht so weit man sehen kann; meine Stimme reicht nicht so weit trägt nicht so weitbis an, bis zu etwas \reichen es berühren, daran angrenzen; die Zweige des Baumes \reichen bis an mein Fenster; das Wasser reicht ihm bis an die Knie; unser Grundstück reicht bis an den Wald; die Schnur reicht (nicht) bis hierher; die Butter muss bis morgen \reichen; kannst du bis zu mir, bis zum Fenster usw. \reichen?; er reicht mir gerade bis zur Schulter; das Essen reicht auch für drei; es reicht hinten und vorne nicht 〈fig.; umg.〉 es (bes. das Geld) ist in keiner Weise ausreichend; mit etwas \reichen mit etwas auskommen, genug von etwas haben; wir \reichen mit dem Geld nicht bis zum Monatsende
II 〈V. tr.〉 jmdm. etwas \reichen
1. geben, hinhalten
● würden Sie mir bitte das Brot, das Salz \reichen? (bei Tisch); dem Säugling die Brust \reichen; jmdm. eine Erfrischung \reichen; jmdm. die Hand \reichen; jmdm. die Wange zum Kuss \reichen 〈geh.〉 ● der Kaffee, Tee wird im Nebenzimmer gereicht 〈geh.〉
[<ahd. reichen, reichon „erlangen, darreichen, sich erstrecken“, engl. reach <westgerm. *raikjan; zu idg. *reig- „recken“]

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rei|chen <sw. V.; hat [mhd. reichen, ahd. reichen, urspr. = sich erstrecken]:
1.
a) (oft geh.) jmdm. etw. zum Nehmen hinhalten:
jmdm. ein Buch, für seine Zigarette Feuer, bei Tisch das Salz r.;
der Geistliche reichte ihnen das Abendmahl;
sie reichten sich [gegenseitig]/(geh.:) einander [zur Begrüßung, zur Versöhnung] die Hand;
b) [einem Gast] servieren, anbieten:
den Gästen Erfrischungen r.;
Getränke wurden an der Bar gereicht;
(in Kochrezepten:) dazu reicht man Butterreis oder Spätzle.
2.
a) in genügender Menge für einen bestimmten Zweck o. Ä. vorhanden sein:
das Geld reicht nicht [mehr];
das Brot muss für vier Personen, noch bis Montag r.;
der Stoff reicht [für ein, zu einem Kostüm];
das muss für uns beide r.;
drei Männer reichen für den Möbeltransport;
danke, es reicht (ich habe genug);
die Schnur reicht (ist lang genug);
solange der Vorrat reicht (noch etw. davon vorhanden ist);
jmdm. reicht es (ugs.; langen 1 a);
b) in genügender Menge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung haben, ohne dass es vorher aufgebraucht wird; mit etw. auskommen:
mit dem Geld nicht r.;
mit dem Aufschnitt reichen wir noch bis morgen.
3. sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken:
er reicht mit dem Kopf fast bis zur Decke;
die Zweige des Obstbaums reichen bis in den Garten der Nachbarin;
so weit der Himmel reicht (so weit man sehen kann; überall);
Ü die Entwicklung reicht vom Spätmittelalter bis ins 17. Jahrhundert.

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rei|chen <sw. V.; hat [mhd. reichen, ahd. reichen, urspr. = sich erstrecken]: 1. a) (oft geh.) jmdm. etw. zum Nehmen hinhalten: jmdm. ein Buch, für seine Zigarette Feuer, bei Tisch das Salz r.; der Schaffnerin die Fahrkarte r.; der Geistliche reichte ihnen das Abendmahl; sie reichten sich [gegenseitig]/(geh.:) einander [zur Begrüßung, zur Versöhnung] die Hand; er reichte ihm das Essen durch die Luke in der Tür; Ü Menschen mit sonst gegensätzlichen Anschauungen reichen sich die Hand als Christen (Nigg, Wiederkehr 15); b) [einem Gast] servieren, anbieten: den Gästen Erfrischungen r.; Getränke wurden an der Bar gereicht; (in Kochrezepten:) dazu reicht man Butterreis oder Spätzle. 2. a) in genügender Menge für einen bestimmten Zweck o. Ä. vorhanden sein: das Geld reicht nicht [mehr]; das Brot muss für vier Personen, noch bis Montag r.; der Stoff reicht [für ein, zu einem Kostüm]; das muss für uns beide r.; drei Männer reichen für den Möbeltransport; der [Treibstoff im] Tank reicht für eine Fahrstrecke von 500 km; danke, es reicht (ich habe genug); die Schnur reicht (ist lang genug); so lange der Vorrat reicht (noch etw. davon vorhanden ist); die Steinkohlenlager werden nicht ewig r.; Ich hatte in Frankreich mittlere Erfolge, aber es reichte nie zur Spitze (meine Leistungen waren keine Spitzenklasse; Freizeitmagazin 12, 1978, 2); So was kann ich ja gar nicht diktieren, dafür reicht mein Kopf nicht (bin ich nicht intelligent genug; Fallada, Jeder 290); *jmdm. reicht es (ugs.; ↑langen 1 a); b) in genügender Menge bis zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung haben, ohne dass es vorher aufgebraucht wird; mit etw. auskommen: mit dem Geld nicht r.; mit dem Aufschnitt reichen wir noch bis morgen. 3. sich bis zu einem bestimmten Punkt erstrecken: er reicht mit dem Kopf fast bis zur Decke; die Zweige des Obstbaums reichen bis in den Garten der Nachbarin; Der Schnitt reicht bis tief ins Unterhautfettgewebe (Hackethal, Schneide 31); so weit der Himmel reicht (so weit man sehen kann; überall); Ü ihr Einfluss reicht sehr weit; die Entwicklung reicht vom Spätmittelalter bis ins 17. Jahrhundert; Das Angebot reicht vom Schlauchboot über Surfbretter ... bis hin zur Luxusyacht (Caravan 1, 1980, 8). ∙ 4. a) strecken (1 c): Wenn er ... in freier nächtlicher Stunde ... über einen großen Platz wandelte und seine Hände gen Himmel reichte (Goethe, Theatralische Sendung I, 20); b) irgendwohin greifen, fassen: ... indem es (= das Kind) mit den kleinen Händchen lange in die Höhe gereicht hatte, ehe es (= das Brot) noch abgeschnitten war, und nun mit seinem Abendbrote vergnügt ... wegsprang (Goethe, Werther I, 16. Junius); c) erreichen (1): Steig auf meine Schultern, da kannst du die Lücke r. (Goethe, Götz III); Ü Wart'! Heute reich' ich dich (bekomme ich dich zu fassen). Heute streust du keinen Sand mir in die Augen (Kleist, Krug 11); d) erreichen (4): Wie gering musst' er sie schätzen, da er's unternahm, bei Ihnen mit diesem plumpen Gaukelspiel zu r.! (Schiller, Don Carlos V, 4).

Universal-Lexikon. 2012.

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